Im Zyklus

Der Kreis und die Kugel stehen seit den frühesten Kulturen bis heute in Verbindung mit der Ordnung der Welt und den grossen Mysterien unserer Zeit – wie die Frage nach dem Kosmos, dem Zufall oder nach der Funktion von Raum und Zeit. In auffallender Dichte und Häufigkeit erscheinen über verschiedene Zeiten und Kulturen hinweg gerade diese Denkformen: Egal wo wir uns auf der Welt befinden, der Zeiger einer Uhr dreht sich stets im Kreis, ein universelles Bildverständnis, das sich über Jahrtausende durchgesetzt hat. Die Unendlichkeit wird im «sich im Kreise drehen» gespiegelt – etwas, das kein Anfang und kein Ende hat, sondern einzig einen Körper, der alles eint. Auf das Schaffen des Menschen bezogen trägt der Begriff jedoch auch eine negative Konnotation in sich. Das antike Symbol der Schlange, das wir auch in Form eines Hundes kennen, die oder der sich selbst in den Schwanz beisst, steht für ein Problem, das auf sich selbst zurückführt. Sich im Kreis zu drehen steht entgegen dem Bedürfnis nach Fortschritt und stetem Weiterkommen.
Positivere Assoziationen mit dem kreisförmigen Zyklus finden wir in der Natur. Das Drehen der Erde um die Sonne gibt uns die tägliche Struktur, die Erholung im Dunkeln, die Aktivierung im Licht. Der Verlauf der Jahreszeiten – wie wir ihn in unseren Breitengraden kennen – sorgt für das Wachsen, Blühen und Verwelken von Pflanzen, was ermöglicht jeden Herbst neu zu ernten, was über das Jahr hinweg gepflegt wurde. Während der nicht endende zyklische Verlauf in vielem als natürlich gegeben wahrgenommen und akzeptiert wird, scheint dies in Bezug auf uns selbst schwieriger zu sein. Die Vorstellung den Menschen selbst in das grosse Ganze einzubinden und über den Tod hinweg zu denken, wirkt abstrakt. Dennoch steht im Buddhismus und Hinduismus das Symbol für den Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt, für die Erleuchtung.

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Aus dem Werkzyklus Light Fall / Falllicht
Nr. 64, Einen Nachmittag lang, 19. Dezember 2013, N46°, Schweiz
Fotografie, Silbergelatine auf Bargt, 96x120cm
Die Länge einer Stunde
Faden, Karte
Performance

TAGs: Ablauf, Anfang, Ende, Repetiton, Zeit

Lebensweg eines Filzstiftes
Objekt halb ausgerollt
Sieben Kassenröllchen, schwarzer Kinderfilzstift
Caro d'Offay Gallery Chicago
Foto Rob Nienburg

Ein Filzstift zeichnet eine Linie, bis die Tinte aufgebraucht ist.

TAGs: rund, Vergänglichkeit

Spiel mir das Lied der Welt
Sie dreht und tönt, Martin Gut`s Elektroschrottmaschine "Spiel mir das Lied der Welt".
Der Globus montiert und angetrieben dort wo normalerweise eine Schallplatte rotiert.


Die Nadel am verlängerten Plattenspieler-Arm entlockt der Welt einen Klang,
angesiedelt in der Disharmonie - ein leises Knurren vom zerkratzten Globus.

Besteht aus Material oder Teile von: Plattenspieler, Globus, Kupferdraht, Aktivboxen
Höhe: 45 cm, Breite: 41 cm, Tiefe: 34,5 cm
Art: Klangobjekt, Elektroschrottmaschine, Mechatronische Kunst

Adresse: http://www.gut.ch/kunst-objekt/kunst-objekt_martin-gut_spiel-mir-das-lied-der-welt.html

TAGs: Elektroschrott, Globus, Klang, Kratzen, Maschine, mechatronik, mechatronische Kunst, Plattenspieler, Welt

heute
Neon-Lichtinstallation, 14x30 cm

TAGs: der Lauf der Zeit, heute, Installation, jetzt, Licht, Lichtinstallation, Neon, now, Pink, Poesie, Rot, Sabine de Spindler, time, today, Vanitas, Wort, Zeit

Trial and Error Method
DV /Farbe, Ton
6.45 Min.
Das Team von Craig Venter hat im Jahr 2010 die Nukleotid-Abfolge eines Bakteriengenoms aus chemischem Rohmaterial synthetisiert und anschliessend in eine Bakterienhülle verpflanzt. Im Video wird ein Blaukraut aus seinen physischen Bestandteilen zusammengesetzt. Wo ist der Code des Lebens?

TAGs: Bedingungen, Blaukraut, Craig Venter, Erfahrung, Existenz, Genomsynthese, Humor, Ironie, Kultur, künstliches Leben, Lebenscode, Natur, Spuren, Verhaltenswissen, Video

Fizzical I
Performance: Die Figur steht da, den Body gefüllt mit weiss-orangen Tabletten. Es sind Vitamin-Brausetabletten. Mit einem Wasserbestäuber werden die Tabletten benetzt. Sie fangen an zu schäumen. Die Figur geht zu einer Wanne und steigt hinein. Die Tabletten lösen sich im Wasser auf.

TAGs: Hygiene, Kreis, Körper, Performance, Punkt, rund

Der neue Mieter
Videoinstallation
"Das Floss der Medusa"
Kunstprojekt "Der Tod und das Meer"
Analoge Fotografie: Inszenierung nach dem gleichnamigen Gemälde von Théodore Géricault, 10 Personen, Überreste einer verlassenen Strandhütte, Scheinwerfer, dramatische Lichtführung in der Abenddämmerung am Meeresstrand. Auseinandersetzung mit Tod und Todesangst.

TAGs: Abenddämmerung, Analoge Fotografie, Das Floss der Medusa, der Tod und das Meer, Drama, Floss, Flucht, Gefährdung, in Seenot, Inszenierung, Inszenierung im Landschaftsraum, Katastrophe, Kulisse, Lichtführung, Lichtinszenierung, Meer, Meeresrand, Scheinwerfer, Scheitern, Schiff, Schiffbruch, Strand, stranden, Strandhütte, Théodore Géricault, Tod, Todesangst, Tragödie, Untergang, Verfremdung, verlassener Ort, Verlassenheit, Überleben