KONSUMsteigerung

„Von Interessenten wird die Kulturindustrie gern techno-logisch erklärt. Die Teilnahme der Millionen an ihr erzwinge Reproduktionsverfahren, die es wiederum unabwendbar machten, dass an zahllosen Stellen gleiche Bedürfnisse mit Standardgütern beliefert werden. (…) Die Standards seien ursprünglich aus den Bedürfnissen der Konsumenten hervorgegangen: daher würden sie so widerstandslos akzeptiert.“
Max Horkheimer & Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung.
















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Eat As Much As You Can (True improvisation is a thing of beauty in the hands of the masters)
Aktion mit Valentina Stieger und Jan van Oordt
Zuckerwattemaschinen, Zuckerwatte, Musik geloopt, Erdbeerduft,
Diplomausstellung 08, Messe, Basel

Fotografie Andreas Zimmermann

Während den Öffnungszeiten der Diplomausstellung wird fortwährend Zuckerwatte produziert und die glänzend weiss gestrichene Messekoje damit bedeckt. Die AusstellungsbesucherInnen sind eingeladen davon zu konsumieren. Der Standort Messe und die damit einhergehende Eventisierung der Kunst werden kritisch hinterfragt.

TAGs: Doux, Essenz, Humor, Konsum, Kritik am Kunstgeschehen, künstliches Aroma, Menschen, narrativ-assoziativ, Obst, unappetitlich, Versuchung, Zucker, Zynismus

My clothes cost 1 Dollar
Work in Progress
Installation Detail
Dimension variable
156 One-dollar notes with crochet-lace and clothes-price.

TAGs: Ausbeutung, Gegensätze, Konsum, Wandinstallation

Erlebnisomat
„Raus aus dem Alltag, denn du bist die Summe deiner Erlebnisse“ steht auf dem kleinen Paket, das der Erlebnisomat gerade für zwei Franken ausgespuckt hat.

Martin Gut`s Erlebnisomat ist ein neu bestückter Zigarettenautomat, aus dem man statt Zigaretten für 2.- CHF Erlebnisanweisungen kaufen kann. Anstelle des Marlboro - oder Parisienne - Werbe-bild sieht man beispielweise eine Oma, die von einer Traube Ballons weggetragen wird.

„Sobald sich etwas wie Alltag ins Leben schleicht, werden wir zum Schicksal unserer selbst,“ sagte Martin Gut im Interview auf Radio 3fach und beschrieb die Grundidee des Erlebnisomaten im Spannungsfeld von Vorbestimmung und Zufall.

Dieses Schicksal auszutricksen und so neue Erlebnisse gewinnen, die man sonst nie gehabt hätte, das ist die Grundidee des Erlebnisomaten.

Etwas scheinbar Sinnloses tun wie z.B. „löse eine Tageskarte und fahre ziellos durch die Stadt“ – oder auf andere zugehen, „mache der siebten Person, der du von jetzt weg begegnest, ein Kompliment“ - den Zufall herausfordern, „wirf eine Münze und mach den Zufallsspaziergang, Zahl = rechts, Kopf = links“ - Risikobereitschaft zeigen, „schmuggle etwas bereits Gekauftes zurück in den Laden“ oder einfach etwas Spassig-Schräges tun: „gehe nach Hause, zieh dich aus und putze deine Wohnung nackt“ - so zielen die meisten Anweisungen auf die Selbstreflektion und Begegnung mit anderen Menschen ab, die entscheidenden Faktoren, die Menschen erst zu dem machen, was sie sind.

Der Erlebnisomat hat vier Erlebnis-Zeitsparten: Kurzes Erlebnis, zwei Stunden, einen Tag, oder ein Wochenende. Pro Zeitsparte kann aus drei Menschentypen ausgewählt werden: Für alle, für Mutige oder für Verrückte - je nach dem, wie man sich einschätzt.

Aus diesen Kombinationsmöglichkeiten ergeben sich 12 Fächer, beim 13ten steht: „auf gut Glück“.

Inzwischen sind drei Automaten unterwegs, einer davon in Deutschland.

Material: Zigarettenautomat Wurlitzer Orient Mini; blau lackiert / Frontcover: Acryl auf Karton / Anweisungen; Farbdruck auf Papier um leere Zigarettenpackung gewickelt, gele- gentlich mit Inhalt: Würfel, Schnuller, Schweizer Karte / Webseite mit Formular
Masse ca: Höhe: 130 cm / Breite: 67.5 cm / Tiefe: 33.2 cm
Kosten: Eine Erlebnisanweisung kostet 2 CHF
Art: Kunstaktion, virale Kunst, partizipative Kunst
Technisches: 220V Stromanschluss | Euroversion mit Batterie


Adresse: http://www.gut.ch/erlebnisomat
https://www.facebook.com/Erlebnisomat

TAGs: Alltag, Ausbrechen, Automat, Erlebnisse, Kunst-Aktion, partizipative Kunst, Schicksal, virale Kunst, Zufall

Kunstsammelstelle
Material: Kunststoff, Holz, Acryl, Schrauben
Breite: 200 cm / Höhe: 160 cm / Tiefe: 120 cm
Art: Objekt

Adresse: http://www.gut.ch/kunst-objekt/kunst-objekt_martin-gut_kunstsammelstelle.html

TAGs: kritische Kunst, Objekt, Sammelstelle, Wertschätzung

Wege zum Glück
Videoinstallation (Zimmer aus Karton nachgebaut, Videoprojektion)

TAGs: Bianca- Wege zum Glück, Erdbeben, Innenraum, Karton, Klebeband, konstruieren, Momentaufnahme, Wetterleuchten

Brote
Holz in Farbe gefasst, 150-teilig
500 x 300 x 15 cm

TAGs: Armut, Bildhauerei, Bodenarbeit, Brot, Brote, Ernährung, Essen, Farbe, farbig, figuerlich, Gegenständlich, Geruch, Holz, Holz in Farbe gefasst, Holzobjekte, Hunger, Installation, knusprig, Lebensmittel, Masse, Masse und Individuum, Objekte, Objektgruppe, Raumarbeit, Raumskulptur, Rochus Lussi, Sinne

Satt
Schleifstaub in Glasbehälter.
6 x 6 x 9.5 cm.

Die Farbe von allen zwischen August und November 2011 erhaltenen papierenen Einladungskarten zu Kunstausstellungen wurde abgeschliffen und der Schleifstaub abgefüllt.

TAGs: Abschleifen, Durchblick, Farbe, grau, Humor, Ironie, Objekt, Paris, Pulver, satt, Schleifstaub, Transformation, Vernissageeinladungen, Zynismus, Überfluss

Autos
Öl auf Leinwand 140x110cm, aus der Serie fern sehen

TAGs: Autos, fernsehen, Katastrophe, Malerei, Vergänglichkeit

Littau://Littau
2011, Stadtteilzentrum Fanghöfli, Luzern-Littau, Werkschau Design & Kunst, Hochschule Luzern

Material: 15 QR-Codes (Digitaldruck auf Vinyl transparent, 15 x 15 cm;
Fussbodenlaminat, 24 x 24 cm); 15 Videoclips zwischen 34'' und 12' (Gesamtlaufzeit 45')

«In Littau://Littau greift Silvana Iannetta mit dem Anbringen von Barcodes in den physischen Raum ein. Als sichtbare Spuren ihres Handelns sind sie im Zentrum Littaus, dem ‹Fanghöfli›, zu entdecken. Werden sie mit einem internetfähigen Handy eingescannt, verbinden sie die BetrachterInnen mit dem medialen Raum des World Wide Web. Videostreams spiegeln die reale Umgebung. Sie laden dazu ein, den von der Künstlerin mit der Handy-Kamera erzeugten Spuren der Bilder und Töne auch im physischen Raum zu folgen und ihn individuell zu erkunden. Reale und virtuelle Räume durchdringen und überlagern sich.

Littau://Littau untersucht das ästhetische Potential dieser Verquickung. Der Ort wird als Hypertext lesbar. In seinem Netzwerk von Spuren, die unendlich auf weitere Spuren verweisen, verfolgen Künstlerin und BetrachterInnen Fährten und hinterlassen eigene Spuren.» (aus dem Katalogtext)

Foto: Petra Wunderlich, Master Kunst Luzern

TAGs: Kunst im öffentlichen Raum, Mobile Tagging, ortsspezifisch, Performance, QR-Code, Smartphone, Video